Die Versender sind schon seit einigen Jahren verärgert über die Preispolitik der Deutschen Post AG. Fast jährlich gibt es versteckte oder offizielle Preiserhöhungen, die bei schlechter werdender Zustellqualität den Nutzer vor die Frage stellen, ob man hier nur an den Aktionär denkt und nicht an die Kundenzufriedenheit.
2018 hat die Deutsche Post den Infrastrukturrabatt eingeführt mit der Folge, dass viele Business-Kunden eine Preiserhöhung von 3% hatten. Das obwohl die BNetzA bei ihrer Entscheidung in 2016 für den Portopreis ab 2017 der Post vorgegeben hatte, den Portopreis 2 Jahre stabil zu halten. Viele Unternehmen wurden zu spät informiert und Partner der Post, die Frankiertechnik und ähnliche Produkte anbieten, konnten Umstellungen auf den neuen „Rabatt“ in der Kürze der Zeit nicht anpassen. Dies wurde uns in Markt-Umfragen sogar noch 3 Monate nach der offiziellen Einführung mitgeteilt. Die Erwartungshaltung unserer Mitglieder und des gesamten Marktes ist, dass die Post die Preiserhöhungen dazu nutzt, ihre Zustellqualität zu verbessern. Qualitätsverbesserungen waren in den letzten Jahren leider nicht der Fall. Im Gegenteil, Zustellbezirke wurden vergrößert, Öffnungszeiten von Filialen wurden verkürzt und der Druck auf Brief- und Paketzusteller wuchs immer mehr. Gleichzeitig verdoppelten sich die Beschwerden bei der Bundesnetzagentur über verspätete, falsch oder nicht zugestellte Brief- und Paketsendungen, und das zwei Jahre lang, 2017 und 2018. Der DVPT startet deshalb eine einjährige, bundesweite Laufzeitmessung, um belastbare Zahlen der Zustellung zu erheben. An dieser Messung können alle Unternehmen teilnehmen, welche die Zustellqualität ihrer Briefsendungen untersuchen wollen. Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung! Lesen Sie dazu mehr unter: laufzeitmessung.org
Digitale Kopie
Die Deutsche Post hat zum 1.1.2019 ein neues Produkt für Businesskunden bereitgestellt: Digitale Kopie. Damit will die Deutsche Post ihre Digitalstrategie ausbauen. Der Business-Kunde soll der Post zusätzlich zum physischen Brief eine digitale Variante in Form einer PDF-Datei übergeben. Dafür zahlt die Deutsche Post dem Versender 3 Cent pro Sendung. Der Empfänger des Briefes kann diese Datei dann in seinem E-Postfach abrufen, vorausgesetzt er hat ein solches. Die Zielstellung ist klar: Die Deutsche Post möchte für das bisher erfolglose E-Post-Angebot werben und Kunden gewinnen. Die Post erhöht also das Porto, auf der anderen Seite bietet sie Rabatte, um erstens Daten zu bekommen und zweitens Kunden für weitere Angebote zu gewinnen. Unsere Mitglieder sehen diese Praxis sehr kritisch. Ein Vertreter der Post wird uns bei der nächsten Sitzung des Arbeitskreises Großversender zum Datenschutz und zu wettbewerbsrechtlichen Fragen der „Digitalen Kopie“ Rede und Antwort stehen.
Arbeitskreis „Zukunft Poststelle“
Den im letzten Jahr angekündigte Arbeitskreis zu Hard- und Software in der Poststelle haben wir umfunktioniert in „Zukunft Poststelle“. Der Grund ist, dass zunehmend Interesse der Unternehmen daran besteht, neue Services in Poststellen zu platzieren, die den Abteilungen und Mitarbeitern Mehrwert bieten. Beispiel dafür ist das Thema „Work-Life-Balance“, das in vielen Unternehmen mit verschiedenen Projekten umgesetzt wird. Häufig werden Poststellenressourcen für das Entgegennehmen und Versenden von Privatpaketen genutzt.
Sie möchten auch neue Services in Ihrer Poststelle etablieren oder haben dies bereits getan? Wir freuen uns über Ihre Teilnahme am Arbeitskreis „Zukunft Poststelle“. Der Termin für die erste Sitzung wird in Kürze bekanntgegeben.
Bei Interesse melden Sie sich bitte bei Ihrem Mitgliedsbetreuer Serkan Antmen (Tel.: +49 69 829722-46 oder per E-Mail unter: antmen@dvpt.de)