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Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchten wir gerne das Augenmerk auf das Thema Frankieren legen.

Wie ist es um die Zukunft der Frankiermaschine bestellt?
Frankiermaschinen haben viele Jahrzehnte lang zur wichtigsten Ausstattung der Poststellen gezählt. Auch heute noch ist die Technik mit Wiege-, Zähl-, Klischee- und Frankatur-Einheit sowie Kostenstellenzuordnung ein viel genutztes Gerät in Unternehmen und bei der öffentlichen Hand. Seit Jahren ist jedoch ein Rückgang der zu frankierenden Post zu verzeichnen. Die Hersteller von Frankiermaschinen kämpfen um jeden Stellplatz. Ursachen dafür können beispielsweise der Frankierdienst der Briefdienstleister sein oder auch die veränderten Frankierungstechniken oder auch der Wegfall des Klischees durch hochwertig bedruckte Briefumschläge. Einerseits ist der Einsatz nicht ganz billig, zumal die Druckkosten neben den Maschinenkosten zu Buche schlagen. Andererseits ist die Frankiermaschine gerade für kleine Unternehmen sehr komfortabel die „Briefmarken“ sind durch Onlineporto und hinterlegte Tarifstruktur immer auf Knopfdruck vorhanden. Auch lassen sich Einschreiben darüber einfach versenden.

Wer greift den Markt der Frankiermaschinen an?
Nun wird seitens der Deutschen Post AG mit dem Produkt „Internetmarke“ eine weitere Kerbe ins Holz geschlagen. Das Produkt ermöglicht es Geschäftskunden, auf vielerlei Ebenen die Frankierung in die hauseigenen Prozesse zu integrieren. Ein E-PORTO Add-in für Microsoft Word, ein Adapter für E-Commerce Shopsysteme oder auch die Möglichkeit, über eine API-Schnittstelle die Internetmarke in eigene Systeme einzubinden, zeigt die Vielfältigkeit der Lösungen auf.
Die Tatsache, dass die Deutsche Post AG nur eine reduzierte Anzahl an Motiven für ein „Klischee“ bereitstellt, ist vermutlich dem Umstand geschuldet, dass man sich nicht in aufwändige und risikobehaftete Urheberrechtsprüfungen verstricken will. Hier setzen andere Anbieter an, um mit individuellen Produkten den Klischee-Wunsch zu bedienen.

Was bedeutet der Einsatz der Internetmarke für den Anwender?
Speziell Nutzer kleinerer Frankiersysteme sind mit den hohen Kosten für die Maschine ohne großen Aufwand in der Lage, das Produkt der DPAG einzusetzen. Man kann über die Webseite eine Internetmarke kaufen und diese auf vielfältige Weise drucken. Eine Option ist es, diese auf Labelpapier über den normalen Bürodrucker auszudrucken. Eine weitere ist der Druck direkt auf einen Briefumschlag, wenn der Drucker über eine entsprechende Zuführeinheit verfügt.
Wem diese beiden Optionen nicht zusagen, der kann über einen kleinen Labeldrucker direkt ein Label mit der Internetmarke ausdrucken – die passenden Geräte und Labels kön-nen, wenn man dies möchte, direkt über den Webshop der DPAG erworben werden. Eine kleine Tisch(brief)waage reicht aus, um den Portowert zu bestimmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, legt noch eine Formatschablone dazu und ermittelt so den korrekten Portowert. In der Praxis wird dies jedoch nur für den kleinen bis mittleren Versender eine Option sein.

Kostenstellenabrechnung? Fehlanzeige!
Doch wie verhält sich das eigentlich, wenn die eigene Unternehmensstruktur oder die Kommune eine kostenstellengenaue Abrechnung verlangt? Da geht dem einen oder ande-ren Dienstleister die Luft aus. Die Prozesse für zehn Briefe hier, 18 Briefe dort, 32 noch mit zusätzlichem Logodruck und so weiter und sofort stabil zu etablieren, ist dann doch nicht überall möglich. Das Produkt der DPAG ist auch nicht für die Kostenstellenzuordnung gerüstet. Viele Frankiermaschinen bieten aber diese Funktion, die auch mittlerweile online zu verwalten ist.

Alternative Frankatur
Wer mehr als 50 Briefe am Tag zu frankieren und zu versenden hat, jedoch nicht in eigene Frankiertechnik investieren will, nutzt hierfür einen entsprechenden Briefdienstleister. Diese holen nicht nur die Briefe (in der Regel) kostenfrei ab, sie frankieren sie auch entsprechend und können, quasi ganz nebenbei, noch die Rabatte im Sinne der Teilleistungen einfahren und an die Auftraggeber ausschütten. Bei der Kostenstellenzuordnung kommen jedoch auch die Dienstleister an Grenzen.

Fazit
Die hauseigenen Frankiermaschinen sind vielleicht doch noch nicht ganz wegzudenken. Sie werden aber in eine engere Nische gedrängt. Eventuell schafft man mit diesen eine Art Klischee-Stempelsystem, um wenigstens den Anforderungen nach eigenen Werbeklischees einzelner Abteilungen oder Unternehmenszweigen gerecht zu werden (mittlerweile auch online änderbar, je nach Hersteller). Vielleicht nutzt man die Wiege- und Zähltechnik der Maschinen beim Übergang zu einem Dienstleister als Kontrollsystem, mit dem Sendungsstückzahlen erhoben werden, um diese dann gegen die Abrechnung des Dienstleisters zu halten. Oder die Wiege- und Zähltechnik wird eingesetzt, um die interne Kostenstellenzuordnung zu ermöglichen.

Speziell wenn die Entscheidung zu einem Outsourcing bereits getroffen ist, die Maschine aber noch im Bestand ist, kann man diese Optionen so lange nutzen. Die Hersteller werden lieber eine Maschine mit abgespecktem Servicevertrag beim Kunden halten wollen und beispielweise weiterhin kleine Mengen an Tinte an diesen verkaufen, als einen Standort komplett aufgeben zu müssen.

Die Zukunft der vielen kleinen bis mittleren Frankiermaschinen in den ganzen Anwalts- und Steuerkanzleien sowie der großen Maschinen bei Banken, Energieversorgern oder Lettershops ist ungewiss. Wie die Anwendungen rund um die Frankatur in Zukunft aussehen wird, ist aber noch lange nicht klar. Die Prozesse der Transformation sind im Gange – und wie es so schön heißt: Totgesagte leben länger…

Autoren:
Stephan Litzinger, Mitgliedsbetreuer des DVPT e.V.
Steffen Rühl, Kompetenzpartner

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Übrigens
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Herzliche Grüße

Stephan Litzinger
Leiter Mitgliederbetreuung

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