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Erneut Briefbomben im Umlauf! Was müssen Behörden und Unternehmen jetzt beachten?

Aus aktuellem Anlass möchte der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V. (DVPT) Behörden und Unternehmen zum Thema Brief- und Paketbomben informieren und sensibilisieren. Gestern gegen 08:00 Uhr wurde bei der ABN Amro Bank in Amsterdam ein Brief geöffnet, der daraufhin explodierte. Etwa eine halbe Stunde später, um 08:30 Uhr ereignete sich ein gleicher Vorgang bei einer Niederlassung der Firma RICOH in Kerkrade.

Aufgrund der aktuellen Informationslage handelt es sich bei den beiden Briefen um Folgebriefe auf eine Serie von Briefbomben und Drohbriefen an verschiedene Unternehmen in den Niederlanden, die im Januar dieses Jahres eingegangen waren. Unter den damaligen Adressaten befand sich unter anderen ebenfalls eine Niederlassung der ABN Amro Bank. Der Erpresser forderte in seinen Schreiben Geld in Form von Bitcoin. Er droht weiterhin mit weiteren Briefbomben, sofern seine Forderungen nicht erfüllt werden.

Bisher befanden sich die Briefe in weißen Umschlägen, bei denen die Adress- bzw. Absenderdaten auf selbstklebende Etiketten gedruckt waren. Ebenso weist die niederländische Polizei daraufhin, dass die Briefe Verdickungen aufweisen und nicht glatt sind wie übliche „Papierpost“. Zwar waren bisher nur Unternehmen in den Niederlanden betroffen, dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch deutsche Unternehmen mit Bezug zu den Niederlanden oder im Grenzgebiet ansässige Unternehmen diese Post bekommen.

 

Empfehlungen des DVPT

Der DVPT e.V. empfiehlt ausdrücklich, dass in Unternehmen und Behörden die Bearbeitungs- und Öffnungsregeln von Brief- und Paketsendungen analysiert und überdacht werden. Hierzu gibt der DVPT als Anwenderfachverband vielerlei Hilfestellungen wie Checklisten oder Spezialseminare zur Erkennung und Handhabung gefährlicher Sendungen.

Sendungen treffen an unterschiedlichen Stellen wie Empfang, Poststelle oder Sekretariat ein und werden von dort aus weitergeleitet. Diese Stellen sind wichtige Sicherheitsbereiche im Bearbeitungsprozess eintreffender Sendungen und müssen dementsprechend informiert und geschult werden. Teilweise werden intern Sendungen sogar ungeprüft und ungeöffnet an Geschäftsführung, Personalabteilung, Betriebsrat oder Betriebsarzt zugestellt.

Neben Mitarbeitern in Poststellen müssen auch diese Personenkreise informiert, ausgebildet und sensibilisiert werden. „Es bringt Unternehmen keine Sicherheit, wenn die Poststellenmitarbeiter geschult sind, aber an anderer Stelle ungeschulte Mitarbeiter Briefe öffnen“, meint Serkan Antmen vom DVPT e.V. „Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass die Zustellung gefährlicher Sendungen keine Seltenheit ist. Viele Vorkommnisse werden nicht bekannt, weil die Empfänger mit solchen Ereignissen nicht in Verbindung gebracht werden möchten. Unsere Zielstellung ist, eine Steigerung der Sicherheit in Unternehmen und Institutionen zu erreichen“, so Antmen weiter.

 

Risikominimierung und Gegenmaßnahmen

Niemand beschäftigt sich gerne mit diesem Thema. Wer jedoch rechtzeitig handelt, wendet Gefahren ab und kommt seiner Verantwortung gegenüber Mitarbeitern und Unternehmen nach. Denn es gibt wirksame Gegenmaßnahmen. Im Wesentlichen sind diese in der Weiterbildung und Information der Mitarbeiter in den Bereichen Empfang, Poststelle und Sekretariat zu sehen. Auf Anfrage stellt der DVPT eine kostenfreie Checkliste zur Einschätzung des eigenen Risikos zur Verfügung. Außerdem bietet er Schulungen in Form von Spezialseminaren an, die auf die Praxis der Arbeitsabläufe in den entsprechenden Abteilungen ausgerichtet sind. Die Empfehlungen zur richtigen Handlungsweise wurden mit Landeskriminalämtern entwickelt.

Sicherheitsexperten führen Schulungen mit Mustern, Nachbauten und sogar Live-Vorführungen durch. Außerdem werden in den Seminaren gezielte Sprengungen von nachgebauten Briefbomben durchgeführt und alle Maßnahmen besprochen, die einzuleiten sind, um sich im Gefahrenfall richtig zu verhalten. „Als vermutlich einziger deutscher Sicherheitsfachmann darf Referent Thilo Ohrmundt, der seit 1996 Sicherheitskonzepte für den Postbereich entwickelt, solche Nachbauten erstellen und diese sprengen. Somit bieten wir eine gezielte umfassende Wissensvermittlung an“, so Antmen.

 

Umfassendes Sicherheitskonzept

Bei der Abwendung von Gefahren sollte neben der Ausbildung der Mitarbeiter im Unternehmen ein umfassendes Sicherheitskonzept erstellt werden. Auch hierzu unterstützen Sie die Experten des DVPT, die seit über 10 Jahren Erfahrung mit diesen Themen haben

Weitere Informationen und Checklisten finden Sie unter: https://www.dvpt.de/unternehmensberatung/post-informationslogistik/sicherheit-im-posteingang/

 

 

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