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[Düsseldorf, 27.02.2019]  Gestern fand in Düsseldorf die Pressekonferenz zum Start der Studie „Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen in Deutschland im Netz der DPAG“ statt, die nun erstmalig im deutschen Markt durchgeführt wird. Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V. (DVPT) setzt sich für und mit seinen Mitgliedsunternehmen dafür ein, Transparenz und faire Marktbedingungen auf dem deutschen Briefmarkt zu fördern.

Auf dem Podium saßen Klaus Gettwart, Vorstand, DVPT e.V., Frank Thomas Eckart, Vorsitzender Arbeitskreis Großversender des DVPT e.V., Niels Delater, Geschäftsführer der Spectos GmbH und Klaus Knab, Referent Universaldienst und Verbraucherfragen bei der Bundesnetzagentur.

Trotz voranschreitender  Digitalisierung bleibt der Brief für Unternehmen sowie für Verwaltungseinrichtungen und Behörden, solange die Bürger keinen digitalen Zugang haben, mit über 55 Millionen Sendungen täglich ein wichtiges Kommunikationsmedium. Alle Briefe von Versicherungen, Banken oder auch Gerichten müssen pünktlich und zuverlässig zugestellt werden. 

Frank Thomas Eckart, Vorsitzender des Arbeitskreises Großversender des DVPT, in dem zurzeit 54 Mitgliedsunternehmen mit einem jährlichen Sendungsvolumen von 1 Milliarde Briefe vertreten sind, die sich regelmäßig über ihren Dokumentenversand und die Marktsituation austauschen, bemängelte, dass die „Zustellqualität nicht so ist, wie wir sie erwarten bzw. wie unsere Kunden sie erwarten. Wir haben kaum eine Möglichkeit der tiefergehenden Recherche. Wir haben Spitzen zum Jahresendgeschäft, wo sich unsere Mengen sprunghaft verdreifachen und wir bemerken immer wieder, dass die Laufzeiten weit weg von dem sind, was uns in den Messungen der DPAG versprochen wird. Wir haben teilweise Briefe mit einer Laufzeit von 5 Wochen. Sprechen wir hier die Deutsche Post darauf an, bekommen wir die Antwort, dass diese uns keine Rechenschaft über einzuhaltende Laufzeiten schuldig sind.“, so Eckart, der bei dem Axa Konzern AG Professional Leader Service Provider Management ist.

Den Mitgliedsunternehmen des DVPT ist die Transparenz der Leistungen der DPAG wichtig, gerade auch jetzt, wo wir wieder vor einer Portoerhöhung stehen, die diskutiert wird, obwohl wir merken, dass die Qualität deutlich nachgelassen hat.

Klaus Gettwart, Vorstand des DVPT e.V., stellte die Ziele des Verbandes im Sinne der Mitgliedsunternehmen vor. „Mit dieser Studie erhoffen wir uns mehr Transparenz im Briefmarkt, faire Marktbedingungen, ein passendes Preis-Leistungsverhältnis, Qualitätsgespräche mit der Deutschen Post AG, Planungssicherheit für die Unternehmen, damit sie sich besser auf Laufzeiten in bestimmten Regionen einstellen können, damit sie ihr Porto optimieren und ggf. den Dienstleister wechseln können.“

Auch für Klaus Knab ist die Messung des DVPT, an der sich die BNetzA beteiligt, hilfreich, um noch präzisere Aussage über die Qualität der Briefbeförderung in Deutschland auf der Basis repräsentativer Daten dieser TÜV-zertifiziert und auf den europäischen Standards EN 13850 und EN 14534 basierenden Laufzeitmessung zu erhalten.  

Nies Delater erklärte die technische Umsetzung der Messung. 12.000 Mitarbeiter des Marktforschungsunternehmens aus Dresden, die in allen Postleitzahlbereichen in Deutschland wohnen, empfangen die von den teilnehmenden Unternehmen aufgegebenen Testbriefe. Sie melden den Empfang durch Scannen des Inhalts mit einer mobilen App in die Zentrale. Einige Testbriefe enthalten Tracker, die automatisch ihre Position melden. So entsteht mit einer Testmenge von weit über 72.000 Briefen ein repräsentatives Messergebnis.  

Start der DVPT-Laufzeitmessung ist der 1. März 2019. An diesem Tag beginnen Unternehmen codierte Testbriefe täglich in ihren normalen Sendungslauf einzuspeisen. Das repräsentative Ergebnis wird vom 1. April 2019 bis 31.3. 2020 aufgezeichnet.

 

Hintergründe zur Laufzeitmessung

Nach der zunehmenden Unzufriedenheit der DVPT-Mitgliedsunternehmen des Arbeitskreises Großversender und einem Beschwerdehoch bei der BNetzA setzt sich nun der DVPT e.V. (Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V.) für die transparente und qualitativ hochwertige Briefversorgung der Postnutzer ein. Für Geschäftsbriefe, welche über die Deutsche Post AG zugestellt werden, wird erstmalig im deutschen Markt eine repräsentative, normierte und TÜV-zertifizierte Laufzeitmessung nach EN13850/EN14534 durchgeführt. Eine solche Messung hat es in der Geschichte der Bundesrepublik bisher noch nicht gegeben. Die bisherigen Messungen führt die Deutsche Post AG in eigenem Namen durch. Diese erfassen jedoch ausschließlich die Laufzeiten der Privatpost, die in gelben Briefkästen eingeworfen und in Postfilialen abgegeben wird.

www.laufzeitmessung.org

 

Zum Arbeitskreis Großversender des DVPT e.V.

Initiiert wurde die Studie vom Arbeitskreis Großversender des DVPT e.V., in dem über 50 Mitgliedsunternehmen aller Branchen agieren und sich regelmäßig über aktuelle Postmarkt-Themen austauschen. Mit einem Sendungsvolumen von über eine Milliarde Sendungen im Jahr bilden sie eine wichtige Stimme für alle anderen Unternehmen, welche die zunehmende Verschlechterung der Zustellqualität der Deutschen Post AG bemängeln.