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Geplante Portoerhöhung bei gleichzeitig sinkender Qualität unangemessen

 

[11.02.2019] – Nach neuesten Informationen plant die Deutsche Post AG das Porto dieses Jahr zwar später, aber wesentlich stärker zu erhöhen als bisher bekannt. Im Herbst letzten Jahres war eine geplante Preiserhöhung von der Bundesnetzagentur aufgrund von unzureichender Datenbasis abgelehnt worden. Nun geht die Deutsche Post AG den Weg über das Wirtschaftsministerium, wo angeblich Änderungen zur Post-Entgeltregulierung zur Entscheidung vorliegen.

Die Post-Entgeltregulierungsverordnung (PEntgV), die zuletzt im Jahr 2015 geändert wurde, definiert, nach welchen Kriterien das Porto der Deutschen Post AG festgelegt wird. Diese orientieren sich unter anderem an den Umsatzrenditen ausländischer Postgesellschaften. „Dies ist in Zeiten der Marktwirtschaft ein völlig veraltetes und für die Verbraucher und Postnutzer benachteiligendes Verfahren“, betont Klaus Gettwart, Vorstand des DVPT e.V. Es werden die Gewinne von Postgesellschaften zum Vergleich herangezogen, die in anderen Ländern über monopolähnliche Stellungen verfügen und somit zu hoch bemessen sind. Allein das unternehmerische Risiko der Deutschen Post AG sei heranzuziehen, so der Vorstand des bundesweit einzigen und größten Postnutzerverbandes. Diese Regelungen sowie ein veraltetes Postgesetz bedürfen dringender Überarbeitung.

Die von der Deutschen Post AG genannten Rückgänge bei den Briefmengen können die Preiserhöhung nicht rechtfertigen. Jährlich nehmen diese nämlich nur 1 bis 2% ab und das Briefgeschäft ist nach wie vor hoch profitabel.

Gravierend ist aktuell jedoch das massive Qualitätsproblem der Deutschen Post AG. Die Zahl der Beschwerden bei der Bundesnetzagentur habe sich in diesem Jahr auf 11.830 fast verdoppelt. 2017 waren es 6.100 und 2016 rund 3.900 Beschwerden.

Gleichzeitig reduziert die DPAG nach und nach ihre Leistungen. Die Anzahl der Briefkästen wird verringert, die Öffnungszeiten des verkleinerten Filialnetzes werden reduziert. Außerdem ist zu bemängeln, dass die Zusteller von Briefen und Paketen unter immer kürzeren Zeitvorgaben und größeren Zustellgebieten leiden. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt nicht mehr.

Es ist also einiges im Argen beim wirtschaftlich erfolgreichen Postkonzern. Die geplanten Preiserhöhungen passen nicht zu gleichzeitig immer schlechterer Qualität.

Um aber Transparenz in der Qualität zu erhalten, führt der DVPT erstmalig in Deutschland eine Laufzeitmessung von Geschäftsbriefen im Netz der Deutschen Post AG durch. Alle Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen können daran teilnehmen. Die Messung startet am 1.3.2019 und läuft über ein ganzes Jahr. Die Pressekonferenz zum Thema findet am 26.2.2019 im IHK-Forum in Düsseldorf statt.

PRESSE-EINLADUNG: https://www.dvpt.de/2019/01/pressekonferenz-zur-erstmaligen-laufzeitmessung-von-geschaeftsbriefen-in-deutschland-im-netz-der-dpag-mit-start-1-maerz-2019/

 

 

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