Zwar sind die Erwartungen aller am Postmarkt Beteiligten bezüglich einzelner Erfordernisse für ein neues Postgesetz nicht überall deckungsgleich, einig ist man sich jedoch darin, dass deren Fassung aus dem Jahre 1997 dringend den heutigen Erfordernissen angepasst werden muss. Dies ist das herausragende Ergebnis aus dem Postmarktforum 2017, zu dem die Bundesnetzagentur nach Berlin eingeladen hatte.
Diese Übereinstimmung gilt sowohl für die beteiligten Unternehmen und Verbände wie für die anwesenden politischen Vertreter von Union, SPD, Grünen und FDP. Formeller Ausgangspunkt war das im Jahre 2014 durch die Bundesnetzagentur veröffentlichte Impulspapier mit dem Titel „Herausforderungen des Post-Universaldienstes“, zu dem auch der DVPT eine nutzerspezifische Stellungnahme verfasst hatte. Leider war nun nahezu drei Jahre lang Stillstand in der Diskussion, weil offensichtlich die Spitze des Wirtschaftsministeriums kein Interesse an einer Verbesserung der Wettbewerbssituation in der Branche hat.
Die Erwartungen, dass in der nächsten Legislaturperiode der Stillstand überwunden wird, ist vor allem durch Beiträge zweier wichtiger Vertreter aus dem Bundeswirtschaftsministerium genährt worden. Erfreulich aus Sicht des DVPT auch, dass die Forderung nach einer Anpassung der werktäglichen Briefzustellung von sechs auf fünf Tage sowohl vom Präsidenten der BNetzA, Jochen Hohmann, wie auch von Dr. Peter Knauth aus dem Bundeswirtschaftsministerium als ein notwendiges Thema angesprochen wurde.
Im Rahmen dieser beiden Tage hatte der BIEK seine Testreihe unter realen Bedingungen mit fünf Elektrofahrzeugen für die innerstädtische Paketzustellung vorgestellt. Das Ergebnis wurde dabei als insgesamt positiv dargestellt. Dies gelte sowohl für die körperliche Entlastung der Zusteller wie auch für die Zeitersparnis von bis zu einer Stunde pro Zustellbezirk.