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Die Erwartungshaltung zur CebIT 2016 war groß, nun endlich zu erfahren, wie die Telekom als Marktführer ihre Nachfolgeprodukte ISDN gestaltet und die konkreten Angebote aussehen.

Schließlich war die Telekom Deutschland bzw. ihr Chef van Damme im April 2014 noch einmal vorgeprescht und hatte das Datum für die ISDN-Abschaltung 2018 bekräftigt.

Die Erwartungen wurden enttäuscht: kein fertiges Produkt für die Anlagenanschlüsse in Sicht und auch kein Angebot für S2M-Anschlüsse, die vor allem Großkunden einsetzen.

Nach den Erfahrungen aus über 50 ISDN-Gesprächen und 10 Workshops in 2015 berichtet der DVPT, dass viele Kunden, insbesondere die, die einen Telekom Deutschland-Festnetzanschluss haben, abwarten wollen, bis die Telekom konkrete Produkte im Angebot hat, um ihre Migrationsstrategie zu prüfen.

Der Besuch von einigen namhaften Herstellern von Gateways/Routern, auch im Businessbereich, ergab, dass nicht alle planen, Router für die ISDN-IP(SIP-Trunk)-Umsetzung entwickeln und anbieten zu wollen.
So ist es z.B. für AVM, die zwar aus dem Privatkundensegment kommen, aber in vielen Firmen im HomeOffice zu finden sind, momentan gar nicht geplant, eine „große“ Fritz-Box mit mehreren ISDN-S0-Anschlüssen oder gar eine mit S2M-Schnittstellen anzubieten.
Es kam mehrfach die Aussage auf, dass eine große IPT-Anlage mit heutigen S2M-Schnittstellen doch eigentlich direkt an den SIP-Trunk des Providers angeschlossen werden sollte, um noch mehr Kompatibilitätsprobleme, zusätzliche Hardware und Servicekosten zu vermeiden.

 

Neues zum Breitbandausbau

Interessant ist auch, wie weit Theorie und Praxis auseinander liegen:
Vodafone hatte den gesamten Messestand unter das Motto „Gigabit-Business“ gestellt bzw. Bandbreiten in Showcase mit 14,5 GBit/s auf Basis 5 G im Mobilfunknetz ausgestellt.
In der Praxis haben viele Kunden (und übrigens auch Mobilfunk-Basisstationen in Deutschland) Bandbreiten von unter 10 bzw. 20 Mbit (die heute noch die Schwelle zum Glasfaseranschluss bedeuten). Ein Ausbau auf höhere Bandbreiten erfordert nicht selten eine hohe Investition des Kunden in die Verlegung von Glasfaserleitung bis zum Firmengelände.

Da hilft es auch wenig, wenn man die Bandbreiten im Kabelnetz verdoppelt (heute schon mit über 200 Mbit/s möglich), wenn kein solcher Anschluss verfügbar ist oder die Qualität nicht der einer business-kritischen Anbindung eines Geschäftskunden standhält.

 

Virtualisierung in mehr Businessprozessen

Virtualisierung ist heute Standard und wird in immer mehr Businessprozessen fortgeführt. Die meisten Firmen setzen im Serverbereich auf Virtualisierung. Nun geht es weiter in die einzelnen Applikationen, die damit auch z.T. plötzlich „automatisch“ aus dem Rechenzentrum geliefert werden.
Das Thema Software aus dem Rechenzentrum am Standort Deutschland hat nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert in Deutschland.

Eine generelle Beobachtung gibt es noch: Eine Verschiebung der Stände von großen zu Gunsten von kleinen Firmen: Cisco, Telefonica, Avaya haben keinen Stand – die Stände von Unify, Alcatel sind klein. Andere Firmen wie Lancom, AVM und Innovaphone werden größer.

Christian Lehmann, Unternehmensberatung IT + TK, DVPT e. V.

 

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