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Ausschreibung und neue Dienstleister als mögliche Antwort

Die physische Beförderung von Dokumenten ist eine kostspielige Angelegenheit. Ob Deutsche Post AG, Konsolidierung oder private Carrier – teuer bleibt die Briefzustellung allemal. Im gesamten Produktionsprozess hat sie einen maßgeblichen Anteil und nicht selten sind es 40 – 60 % der Gesamtkosten im Druckoutput-Management, Maschinen, Personal- und Materialkosten eingeschlossen.

Aussicht auf Verbesserung der Situation besteht nicht. Die Bundesnetzagentur hat die von der Deutschen Post AG beantragten Portoänderungen – siehe dazu auch unsere Pressemitteilung vom 2. Oktober 2014 – erwartungsgemäß durchgewunken. Die Deutsche Post AG darf den nationalen Standardbrief ab 2015 preislich von 60 Cent auf 62 Cent erhöhen. Das ist nun schon der dritte Trippelschritt konstanter Preissteigerungen der letzten Jahre. Seit 2013 ist das Porto eines Standardbriefs von 55 Cent um 12,7 % gestiegen. Zwar reduziert sich der Preis für den viel weniger eingesetzten Kompaktbrief, von 90 Cent auf 85 Cent, Standardbriefe und Postkarten ins Ausland und nationale Infopostsendungen Groß erhöhen sich aber um 3 Cent. Das macht bei 20 Gramm ein Plus von 8 % aus. Auch wird der E-Postbrief entsprechend des Standardbriefs im Preis angehoben. In Summe entsteht durch die aktuelle Briefstruktur also eine kräftige Preiserhöhung, die die Post mit sinkenden Mengen und internen Kostensteigerungen begründet.

Doch als Unternehmen muss man sich diesem Diktat nicht kampflos beugen. Genauer hinzusehen lohnt sich und man hat in der Antwort einige Reaktionsmöglichkeiten. Das Thema lautet Ausschreibungen oder Neuauswahl von Dienstleistern.

Bei der Postbeförderung handelt es sich bekanntlich um Dienstleistungen, die von der öffentlichen Hand ab bestimmten Schwellenwerten nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) ausgeschrieben werden müssen. Die Grundsätze sind: Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer (§97-2), vornehmliche Berücksichtigung der mittelständischen Unternehmen (§97-3) und die Auswahl des Dienstleisters nach wirtschaftlichen Kriterien (§97-5). Die öffentliche Hand unterliegt ferner den vergaberechtlichen Regelungen nach VOL/A/B/A-EG, nach denen bei Überschreiten bestimmter Grenzen sogar EU-weit ausgeschrieben werden muss.

EU-weit wurde der Schwellenwert für Dienstleistungen, zu denen auch die Postzustellung gehört, Anfang 2014 für alle Ausschreibungen leicht von 200.000 € auf 207.000 € angehoben. Wohlgemerkt, das sind Nettoumsätze, zzgl. gültiger Umsatzsteuer für die gesamte ausgeschriebene Dienstleistung. Das bedeutet, dass Porto, Konsolidierungs-, Sortier-, Transport und Frankierleistungen einbezogen werden müssen.

Um nicht vor der Vergabekammer angefochten zu werden, ist insbesondere die Losbildung sehr wichtig. Welche Lose müssen regional oder überregional gebilted werden, welche Dienstleistungen müssen einbezogen werden und welche Service-Levels (E+1 oder E+2) sollte man fordern? Hier kann man einige Fehler machen, will man nicht den Platzhirsch Deutsche Post AG gegenüber den mittelständischen privaten Carriern unlauter bevorzugen. Die Anbieter werden möglicherweise aus allen Lagern kommen: Konsolidierer, private Zusteller und Deutsche Post AG. Die wirtschaftlichsten Lose, deren Kriterien nach einem nachvollziehbaren Verhältnis von Preis und Leistung festgelegt werden dürfen, müssen dann ausgewählt werden.

Die private Wirtschaft hat hier wesentliche Vorteile, weil sie keinen Einschränkungen unterliegt. Weder gelten Ausschreibungsgrenzen, noch sind die Kriterien und Verfahren der Auswahl der Dienstleister eingeschränkt. Da der Markt alle Varianten denkbarer Dienstleistungen von Frankierung bis Zustellung bietet, ergeben sich enorme Einsparmöglichkeiten, die man wahrnehmen sollte.

Somit haben alle Marktteilnehmer bei dem heutigen Marktangebot gute Möglichkeiten den gestiegenen Kosten zu begegnen. Über die Details und die Potentiale können Sie sich in unseren Seminaren genauer erkundigen!

Übersicht über die neuen Preise national:
http://www.deutschepost.de/de/b/brief_postkarte.html

Übersicht über die neuen Preise International:
http://www.deutschepost.de/de/b/briefe-ins-ausland.html

 

Diese und weitere Themen zur sicheren Kommunikation werden auf dem Managementforum Postmarkt am 23. und 24. Oktober 2014 in der IHK Frankfurt behandelt.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

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Gerne stehen Ihnen Herr Serkan Antmen, Mitgliederbetreuung Post und Informationslogistik (Telefon: +49 69 829722-46, E-Mail: [encrypt_mail]antmen@dvpt.de[/encrypt_mail]), für Rückfragen zur Verfügung.